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Klima und Energiewende : Klimapolitik: Aktivisten und Skeptiker
30.03.2019 17:41 (1860 x gelesen)

Klimapolitik - Aktivisten und Skeptiker

Im Bundestagsausschuss für Umwelt fand 28. November 2018 ein denkwürdiges Treffen zwischen den Klimawissenschaftlern Prof. Dr. Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Prof. Dr. Nir Shaviv von der Hebräischen Universität Jerusalem statt. Es ging in diesem Fachgespräch um die brisante Frage, ob es Belege für eine anthropogene  Erderwärmung gibt oder ob Sonneneffekte entscheidend für das Klima sind.

Anders Levermann, der auch die Bundesregierung berät, gehört zu der großen Gruppe  von Klimaaktivisten, die es für erwiesen hält, dass der weltweite Temperaturanstieg im Wesentlichen durch den Ausstoß von Kohlendioxid und andere Klimagasen verursacht wird. Um eine Klimakatastrophe zu vermeiden, fordert Levermann die Politik zu entscheidendem Handeln auf: Wenn man die Temperatur des Planeten stabil halte wolle, sage die „reine Physik“, dass es nur noch „null Emissionen“ geben dürfte. Bei einer Verdopplung des Kohlendioxidausstoßes werde es zu einer Drei-Grad-Erwärmung mit verheerenden Folgen für die Weltbevölkerung kommen.

Demgegenüber gehört Nir Shaviv zu der kleinen Gruppe von Klimawissenschaftlern, die dazu raten, innezuhalten, bevor weitere Ressourcen „verschwendet“ werden: Für die Behauptung, die Erderwärmung sei im Wesentlichen „menschengemacht“, gebe es keine wissenschaftlichen Belege. Vielmehr gebe es Beweise dafür, dass die Klimaänderung vor allem auf  Sonneneffekte zurückzuführen sei. Selbst wenn sich der Kohlendioxidausstoß  verdopple, komme es nur zu einer Erwärmung von bis zu 1,5 Grad. Dies wolle der Weltklimarat aber nicht wahrhaben.

In dem Fachgespräch sagte Levermann, dass er der Physik trauen würde, wonach der wesentliche Teil der Erderwärmung auf  den Ausstoß von CO2 zurückzuführen sei. Hierzu bezog er sich auf eine Graphik zur Entwicklung der Globaltemperatur, die im 20sten Jahrhundert einen steilen Temperaturanstieg anzeigt (Hokeyschläger-Kurve). Was er dabei jedoch verschwieg, war der Temperaturstillstand in den letzten 20 Jahren. Zudem ließ er die thermodynamischen Prozesse unerwähnt, die aufgrund eines CO2-Anstiegs angestoßen werden können. Für die Klimadebatte ist dies ein springende Punkt, weil sie das Potential haben, weiter zu erwärmen oder abzukühlen.

Nach Levermann wurde Shaviv das Wort erteilt. Er begann mit dem Statement: „There is no evidence that CO2 has a large effect on climate“. Er wandte sich gegen das Argument der Klimaaktivisten, dass der Mensch die Hauptursache für die globale Erwärmung schon deshalb sein müsse, weil  es für die Erwärmung im 20sten Jahrhundert keine sonstige Erklärung gebe. „These arguments are faulty.“ Als Gegenbeleg nannte er den Einfluss der Sonne auf die globale Erwärmung, insbesondere im 20sten Jahrhundert. Anhand einer Folie zeigte er die Schwankungen des Meeresspiegels im Einklang mit der Sonnenaktivität. Dieser Effekt würde nahezu vollständig ignoriert, während dem CO2-Ausstoß eine extrem große Wirkung  (Klimasensivität) beigemessen würde. Tatsächlich sei die globale Erwärmung aber zu mehr als die Hälfte auf die Sonnenaktivitäten zurückzuführen, so Shaviv. Dies bedeute, dass die in Kopenhagen und Paris beschlossenen CO2-Ziele eingehalten werden könnten, auch wenn nichts getan würde.

Viele der anwesenden Abgeordneten waren von diesem Statement schockiert. Levermann reagierte darauf mit dem Satz: „Alles, was Shaviv gesagt hat, ist Quatsch“.  Shaviv  hierauf: „Da die Klimamodelle des IPCC den Sonneneinfluss ausblenden, können sie und damit ihre Vorhersagen logischerweise nicht richtig sein“. Er wies zudem auf die bekannten Warmzeiten der näheren Klimavergangenheit hin, also die römische und mittelalterliche Warmzeit, die logischerweise ohne menschengemachtes CO2 zustande gekommen sind.

Levermann fiel nicht nur durch Unhöflichkeit auf, sondern zeigte in der Debatte auch wissenschaftliche Lücken. Auf die Frage eines Mitgliedes des Bundestages, auf welchen historischen Wert die von ihm genannten 1,5 Grad Celsius (mehr bis heute) beziehen, nannte Levermann den Wert von 15 Grad Celsius im Jahr 1850. Darauf wurde ihm vorgehalten, dass WMO, NASA und NOAA den Wert von 14,8 Grad Celsius im Jahre 2016 als höchste jemals gemessene Temperatur angeben. Dies bedeutet, dass die globale Temperatur nicht gestiegen, sondern gesunken ist. Eine Erklärung für diesen Widerspruch konnte Levermann nicht geben. Vielmehr behauptete er: „Wir verstehen Klimawandel“.

Shaviv mahnte die Abgeordneten, allein die Tatsache, dass trotz weiter angestiegenem CO2 seit 20 Jahren die Erdtemperatur stagniert, „should raise a red flag“, dass an dem IPCC-Klimamodell etwas falsch sei.  Zum Schluss sagte er:

„I should also add that science is not a democracy. The majority is not necessarily right! You should also be careful and make a distinction between evidence for warming and evidence for warming by humans. There is in fact no evidence fort the latter. … The fear of global warming, and with it the denouncement of any other voice, is now part of our Zeitgeist. However instead of blindly flowing with the flow, we should  stopp for a minute and think before we waste so much of our precious public resources. Maybe we will find out the that the emperor has new clothes.“ 


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